Vereinsgeschichte

Der heutige “RSC Schwalbe 08 Eilendorf e.V.” ist in Nirm gegründet worden. Es war im Juni des Jahres 1908, als sich eine kleine Schar radsportbegeisterter Freunde zusammenfand, um im Restaurant Reder, dem im Herbst 1982 im Ortsteil Nirm niedergelegten Victoriasaal, den heutigen RSC Schwalbe 08, damals noch unter dem Namen “Radfahr-Verein Schwalbe Nirm”, aus der Taufe zu heben.

Quelle: J. Pütz; Der “Radfahr-Verein Schwalbe Nirm” vor dem Restaurant Reder in Nirm, dem späteren Victoriasaal, 1911.

Die Namen von links nach rechts sind: 1. Reihe: Johann Sistermann, Josef Jolsten, Michael Gielkens, Josef Sistermann; 2. Reihe: … Rouett, Josef Blum, Willi Gielkens, … Hannott, Matthias Kaußen; 3. Reihe: Heinrich Ruland, Sebastian Renerken, Peter Schneiders, Josef Pütz, Josef Heimig, Heinrich Hennen; 4. Reihe: Franz Renerken, Willi Herpers, Thomas Heck, Peter Lennartz, Jean Heck, Willi Kochs; 5. Reihe: Hermann Nadenau, Peter Sistermann


Während jedoch die meisten um die Jahrhundertwende ins Leben gerufenen Radsportvereine Straßenradsport betrieben, verschrieb sich die Schwalbe hingegen in erster Linie dem Kunstradsport.

Leider sind auch hier alle Vereinsunterlagen und nähere Nachrichten über die Vereinsgründung im Laufe der Zeit verloren gegangen (1). Lediglich zwei noch lebende Mitgründer, Franz Renerken und Josef Plum, konnten beim 50jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1958 noch für ihre ununterbrochene Mitgliedschaft geehrt werden.

Der Zeitpunkt der Vereinsgründung war eine für derlei Aktivitäten recht günstige Zeit, war die Sportbewegung doch gerade erst ihren Kinderschuhen entsprungen. Echte Begeisterung, verbunden mit dem Willen der Mitglieder zu sportlichen Erfolgen, brachten dem Verein daher auch schon bald ein reiches Betätigungsfeld, korrespondierend mit vielen gegenseitigen Besuchen der benachbarten Radsportvereine untereinander. So wurde Eilendorf schon bald zu einer Hochburg des Kunstradsports, denn neben der Schwalbe gab es ja den Nachbarverein “Victoria Nirm”, der damals hervorragende Kunstradfahrer aufweisen konnte.

Die weitere Entwicklung der Schwalbe erhielt jedoch ihren ersten Dämpfer, als im Jahre 1914 auch Eilendorfs Männer zu den Fahnen eilen mussten. Es war der 1. Weltkrieg. Er forderte auch vom RSC Schwalbe 08 seine Opfer. Doch nach Kriegsende hatte der Verein in Fachkreisen schnell wieder einen Namen. Mit dem Ansteigen der Erfolgskurve stieg naturgemäß auch die Einsatzfreude der Mitglieder. So konnten in den Jahren 1920-1922 der Sechser-Kunstreigen und der Sechser-Schulreigen je einen beachtlichen Erfolg für sich verbuchen. In Krefeld, Mönchengladbach und Koblenz schlugen sie im Rahmen eines großen Wettbewerbs alles, was Rang und Namen im Kunstradsport hatte, aus dem Felde und errangen damit zwei vom “Kölner Tageblatt” gestiftete Wanderpreise dreimal hintereinander.

Anfang der 20er Jahre dehnte die Schwalbe ihre Aktivitäten auch auf den Straßenrennsport aus. Hier sicherte sich der Verein im Jahre 1926 einen großen Erfolg durch sein Gründungsmitglied Franz Renerken, der nicht nur als Kunstradfahrer, sondern auch als Rennfahrer in Westdeutschland kein Unbekannter mehr war. Mit einer Rekordzeit siegte er bei der Radfernfahrt Neuss-Aachen-Neuss gegen namhafte Gegner.

In dieser Zeit, das genaue Datum ist unbekannt, fiel auch der Zusammenschluss der beiden Vereine “Radfahr-Verein Schwalbe Nirm” und “Renn- und Tourenclub Eilendorf” unter dem neuen Vereinsnamen “Radsportclub Schwalbe 08 Eilendorf”, unter dem der Verein bis heute bekannt ist.

Das Vereinsleben der 20er Jahre erstreckte sich jedoch nicht nur auf die sportlich ausgerichteten Wanderfahrten, Saalsportveranstaltungen, Radballturniere und Clubrennen. Auch regelmäßig veranstaltete Kostümbälle, Kappensitzungen und andere Vereinsfeste bereicherten die gesellschaftliche Verbundenheit des Vereins mit der Eilendorfer Bevölkerung. Die dabei übliche Blaskapelle zu diesen Veranstaltungen war der “Nirmer Instrumentalverein” sowie der später gegründete “Musikverein Germania 1926” (2). Natürlich stellten sich die Schwalben auch anderen Orts- und Auswärtsvereinen zur Verfügung, um in deren Korsos oder Festzügen mitzufahren.

Quelle: J. Pütz; Rennsportabteilung des ‘Renn- und Tourenclub Eilendorf’, 1922


Anmerkungen:
(1) Erst mit dem Eintrag der Generalversammlung im Januar 1927 sind die Geschäftsbücher des Vereins vorhanden, so dass die Vereinschronik sich ab diesem Datum auf exakte Angaben stützen kann.
(2) Über den “Musikverein Germania 1926” waren trotz aller Recherchen keinerlei Fotos oder Vereinsunterlagen zu erhalten, so dass über ihn im Rahmen diese Schrift nicht berichtet werden kann.


Liste der Vorsitzenden

1908 – 1925 Aus der Zeit sind keine Angaben überliefert.
1926 – 1928 Matthias Josef Kaußen
1929 Franz Renerken
1930 Josef Plum
1931 – 1934 Mathias Gouder
1935 – 1936 Franz Renerken
1937 Josef Niehsen
1938 – 1939 Anton Meisen
1940 – 1947 ln diesen Jahren ruhte das Vereinsleben.
1948 – 1952 Jean Pütz
1953 Franz Renerken
1954 – 1957 Peter Kaußen
1958 Jean Pütz
1959 – 1971 Peter Kaußen
1972 – 1988 Josef Pütz
1989 – 1996 Günter Cosler
1997 – 1999 Heinz Korr
2000 – 2001 Ralf Brauers
2002 Heinz Korr
2003 – 2016 Helmut van Booven
2017 – heute Peter Stoffel